
Das Internet ist übersät mit Videos über Golddigger. Diese Videos zeigen meist das gleiche Szenario: Ein Mann spricht eine Frau in der Öffentlichkeit an, versucht, ins Gespräch zu kommen und sie zu einem Date zu überreden. Zunächst lehnt sie ab, doch sobald er sich als wohlhabend zu erkennen gibt, ändert sich ihre Haltung. Sie steigt in sein schickes Auto ein und lässt sich auf das Gespräch ein. Schließlich entpuppt er die Situation als Falle und entlarvt sie öffentlich als Golddigger.
Was steckt hinter diesem Phänomen, dass so viele Frauen vermeintlich hinter dem Geld eines Mannes her sind? Eine mögliche Erklärung liegt in der Sozialisierung: In der Vergangenheit hatten Frauen oft nicht die Möglichkeit, zu arbeiten oder sich selbst zu verwirklichen. Ihnen wurde vermittelt, dass sie einmal heiraten müssen um überleben zu können (Frauen durften lange nicht arbeiten, bzw nur wenn der Mann es ihnen erlaubt hat). Dadurch waren sie oft abhängig von Männern und gezwungen, einen Partner zu finden, der für ihren Lebensunterhalt sorgt.
Um Armut zu entkommen, mussten Frauen und deren Familien darauf achten, einen finanziell stabilen Mann zu finden. Da jeder Mensch auf Selbstverwirklichung aus ist und die Existenzsicherung laut Bedürfnispyramide priorisiert werden muss, ist es nachvollziehbar, dass Frauen in der Vergangenheit einen besonderen Fokus auf finanzielle Sicherheit gelegt haben. Solche antrainierten Muster können jedoch nicht über Nacht aufgelöst werden; es braucht Generationen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Warum erwähne ich diese Geschichte? Weil Feminismus für alle Menschen von Vorteil ist, nicht nur für Frauen.
Feminismus versucht jene Muster aufzulösen.
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