Beratung

Einige haben vielleicht schon Erfahrung damit, für andere ist es noch etwas völlig Unbekanntes – Die Beratung. Aber was kann man sich darunter vorstellen, wie läuft eine Beratung ab, woher weiß ich welche Beratung die Richtige für mich ist und woran erkenne ich „gute Beratung“? Diese Fragen versuchen wir im heutigen Artikel zu beantworten.

Vorab – mit der Suchanfrage „Beratungsstellen Steiermark“ erhält man ca. 6 500 000 Treffer und laut der Website www.beratungsstellen.at gibt es 221 Beratungsstellen in der Steiermark (wobei manche Infos dort nicht ganz aktuell sind und die Nennung der Website nicht gleich eine Empfehlung sein soll). Sich dabei zurechtzufinden ist für Viele, berechtigterweise, mit einer Überforderung verbunden. Als erste Orientierung für die Auswahl sollte das Anliegen berücksichtigt werden – was will ich von der Beratung? Habe ich Fragen zur Arbeit, habe ich Streitigkeiten in der Familie, möchte ich mich bzgl. Weiterbildungsmöglichkeiten informieren, will ich mich mit Sucht und Konsum auseinandersetzen? Für viele dieser Themen gibt es spezialisierte Beratungseinrichtungen, welche Kompetenz und Erfahrung zu den jeweiligen Aufgabenbereichen besitzen. Eine weitere Orientierung sollte die Professionalität bieten. Wer ist dort tätig? Wer ist der Träger der Einrichtung? Es macht einen Unterschied, ob die Beratung von ausgebildetem Personal wie etwa Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Sozialpädagog*innen oder Lebens- und Sozialberater*innen oder von Menschen mit persönlichen Erfahrungen zur jeweiligen Lebenssituation wie etwa Peers oder Selbsthilfegruppen gemacht wird. Hier soll nicht gesagt werden, dass das eine Besser oder Schlechter ist, man sollte sich aber vorher überlegen, was man bevorzugt. Während Peers wahrscheinlich ein besseres Verständnis davon haben, was es bedeutet mit dem jeweiligen Thema konfrontiert zu sein, so haben Menschen mit einer Fachausbildung oft Kompetenzen zum Umgang mit Problem- bzw. Fragestellungen im Allgemeinen. (Die jeweiligen Berufsbilder werden voraussichtlich in einen eigenen Artikel beschrieben werden). Hat man nun eine Einrichtung ausgewählt, gibt es noch ein paar Dinge, auf die man achten kann, an denen man erkennen kann, ob es sich um eine seriöse Beratung handelt. Zu Beginn jeder Beratung sollte zum Bespiel der Rahmen besprochen werden, es sollte geklärt werden wer einen berät, wobei auch geklärt werden soll, bei welchen Themen die Person/Einrichtung unterstützen kann und auch klar benannt werden soll, bei welchen Themen NICHT unterstützt werden kann. Beratung sollte im Allgemeinen durch eine wertschätzende Grundhaltung der*des Beratenden gekennzeichnet sein, auch wenn das nicht gleichbedeutend damit ist, dass diese*r Alles befürwortet. Ebenso sollte das Ziel jeder Beratung das Ende der diesigen sein, keine Beratung sollte es zum Ziel haben eine Abhängigkeit zu erzeugen, sondern sie sollte einen dabei unterstützen, selbst mit Problem- und Fragestellungen umgehen zu lernen.

 

Zuletzt soll noch kurz besprochen werden, wie Beratung abläuft, hierbei beziehen wird uns darauf wie Beratung bei uns, dem Verein für Männer- und Geschlechterthemen (Fachstelle für Männerberatung) abläuft. Bei uns findet Beratung durch Menschen mit facheinschlägiger Grundausbildung statt. Man kann diese grundsätzlich anonym, kostenlos und vertraulich in Anspruch nehmen, wobei Beratungen bis zu sieben Einheiten auf jeden Fall kostenlos sind. Typische Themen sind schwierige Lebenslagen bzw. Krisen wie etwa Trennung, Konflikte in der Familie, Fragen zur Sexualität, Einsamkeit oder Gewalt. Termine finden nach Vereinbarung statt, der Erstkontakt kann Montag bis Freitag von 10:00-13:00 und zusätzlich Di & Do von 15:00 bis 18:00 unter der Nummer 0316/83 14 14 stattfinden.