Männer*Gesundheit

Männer*Gesundheit, was ist das eigentlich? Immerhin begegnet man diesem Begriff im Alltag nicht so regelmäßig wie manch anderem. Deshalb wollen wir diese Frage im folgenden Beitrag beantworten. 

Um sich den Begriff Männer*Gesundheit anzunähern sollten wir vorerst mal klären, was wir mit unter Gesundheit im Allgemeinen verstehen. Wenn wir Gesundheit hören, haben wir ein gutes Verständnis davon, was gemeint ist – kommt es aber zu der Aufgabe den Begriff mit einer konkreten Definition zu versehen, wird man schnell merken, dass dies gar nicht so leicht ist. Historisch betrachtet war „Gesund-Sein“ lange als ein Zustand definiert, in dem man nicht krank ist. Der Zugang Gesundheit als die Abwesenheit von Krankheit zu beschreiben, wird auch als Pathogenese bezeichnet. Im Laufe der Zeit stellte man jedoch immer mehr fest, dass man Gesundheit auch aktiv fördern kann. Gesundheit wird demnach nicht mehr als etwas Zustand beschrieben der zwei Ausprägen haben kann (gesund und krank), sondern viel mehr als Kontinuum mit unendlich vielen Möglichkeiten. Gesundheit ist also nicht absolut, sondern selbst gesunde Menschen können etwas tun, um deren Gesundheit weiter zu fördern bzw. zu erhalten und auch Krankheit ist nicht gleich Krankheit, sondern kann je nach Schweregrad und denn damit verbundenen Einschränkungen weiter differenziert werden. Dieses „moderne“ Gesundheitsmodell wird Salutogenese genannt und wurde 1979 von Aaron Antonovsky zum ersten Mal beschrieben. Doch dies stellt nicht die einzige Erweiterung des Gesundheitsbegriffes dar. Ebenso wurden mit der Einführung von mehrdimensionalen Gesundheitsbegriffen auch Ebenen von Gesundheit jenseits von rein körperlichen Beschwerden beschrieben. Das bekannteste Modell hierfür ist das biopsychosoziale Gesundheitsmodell, welches neben der körperlichen auch noch eine psychische und soziale Komponente beinhaltet. Vereint man nun das Salutogenese-Modell und das biopsychosoziale Modell erhält man eine Gesundheitsdefinition wie jene der Weltgesundheitsorganisation WHO: 

 

„Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“.

 

Was ist aber nun Männer*Gesundheit? Männer*Gesundheit beschreibt die Gesundheit von Jungen* und Männern*. Dabei wird in der Auseinandersetzung mit dem Thema oft der Fokus auf geschlechterspezifische Unterschiede der Gesundheit geleget, um zu erkennen, warum es diese gibt und wie diese reduziert werden können. Dies beinhaltet oft eine kritische Betrachtung von Rollenbildern bzw. der Sozialisierungen von Männern*. Denn allzu oft fällt es Männern* schwerer Belastungen zu benennen, ganz dem Motto „ein Indianer kennt keinen Schmerz“.